Ich kann es selbst kaum glauben, dass ich einmal die Person auf dem linken Bild war. Dahinter steckt soviel Veränderung, so viel Reflektion und so viele Entscheidungen, die ich im Laufe meines bisherigen Lebens traf. Ich bekomme sehr oft die Frage gestellt „Was war so der ausschlaggebende Punkt für deine Veränderung?“ Tatsächlich musste ich anfangs sehr lang über diese Frage nachdenken. Ich beantworte sie dann immer mit den Worten, dass es ein sehr schleichender Prozess war, dass diese Veränderung nicht von heute auf morgen stattgefunden hat.
Ein jedoch sehr ausschlaggebendes Ereignis fand im Jahr 2017 statt. Damals war ich Vollzeit Angestellte in der Volksbank Wien. Ich führte ein ganz „normales“ Leben, ging täglich zur Arbeit und wartete bis endlich das Wochenende kommt, damit ich das machen kann worauf ich wirklich Lust hatte. Ich fragte mich oft „ist das wirklich das Leben?“ – immer zu warten, dass wieder Wochenende ist? – Das kann doch nicht alles sein. Ich war sehr unglücklich mit meinem Job, mir fiel es sehr schwer aufzustehen. Es fühlte sich an, als würde ich meine Lebenszeit absitzen. Meine beste Freundin Lisa hat mit damals das Buch „The subtle Art of not giving a fuck“ von Mark Manson empfohlen. Ich begann es zu lesen und umso mehr diese Worte in meinem Kopf ankamen umso sicher war ich mir, dass ich etwas ändern möchte. Dass ich nicht länger in diesem Arbeitsleben gefangen sein will. Wer das Buch nicht kennt – in diesem Buch geht es im Großen und Ganzen darum sein Ding zu machen und auf die Meinung anderer zu scheißen – wenn ich es Mal so ausdrücken darf :). Eine absolute Buchempfehlung meinerseits!
Ich hatte dieses Buch innerhalb 2 Tage durchgelesen und beschloss darauf meinen Job zu kündigen. Natürlich war es nicht ganz so einfach. In meinem Kopf kamen viele Gedanken wie „Ich kann doch nicht kündigen, wenn ich noch keinen neuen Job habe“, „Was denken die anderen?“, „Ich werde als arbeitslos dastehen“ (Es macht mich immer noch traurig, dass arbeitslos sein in unserer Gesellschaft als so negativ behaftet wird – es gibt immer Gründe, warum eine Person arbeitslos ist – meistens wurde in der Kindheit so viel gedanklicher Schaden angerichtet, dass die Person nicht an sich selbst glaubt; dass sie nicht mehr weiter weiß; dass sie in einem System gefangen ist, das längst nicht mehr unserem wahren Sein entspricht – dazu werde ich bestimmt noch in einem anderen Blogbeitrag meine Gedanken äußern :) ). Zurück also zu meiner Transformation. All diese Gedankenmuster machten es mir schwer tatsächlich zu kündigen. Ich brauchte irgendeine Sicherheit, wie ich weitermachen konnte. Mir war klar, dass ich weg möchte. Ich möchte Reisen – ich möchte die Welt erkunden! Ich informierte mich über Volunteerarbeiten, über Work & Travel, doch irgendwie machte mir alles Angst – alleine weg? Ich konnte nicht mal wirklich Englisch sprechen – Englisch war schon immer eine Hürde für mich. Da kam mir der Gedanke des Sprachkurses wieder, den ich bereits machen wollte, als ich 18 war. Damals lebte ich in einer, von heute aus betrachteten, sehr ungesunden Beziehung. Ich konnte unmöglich für mehrere Wochen von meinem Freund getrennt sein. So beschloss ich also, mich direkt ins Arbeitsleben zu stürzen.
Als ich den Gedanken des Sprachkurses wieder hatte, kamen Glücksgefühle in mir auf – ja das ist es! Das ist es was ich machen will! Es fühlte sich gut an. Ich hatte erstmal die Sicherheit alles über eine Agentur organisiert zu bekommen, hatte dort mein sicheres Zuhause und lernte endlich Englisch. Den Sprachkurs buchte ich für 2 Monate in Miami Beach. 2 Monate fühlten sich erstmal unendlich lang an. Überhaupt weil ich das erste Mal alleine weg sein werde. Tief im Inneren wusste ich schon, dass es die richtige Entscheidung ist und somit buchte ich einen One-Way Flug mit der Möglichkeit länger zu bleiben. Schon nach 2 Wochen in Miami Beach merkte ich, dass es das ist das ich gerade machen will. Dass es mir unheimlich Spaß macht, neue Leute kennenzulernen. Wie es das Universum so will, gab es ein -25% Angebot auf Kursverlängerungen. Ich sprach mit der zuständigen Person der Sprachschule und verlängerte meinen Aufenthalt. Auch wenn ich Miami Beach zu diesem Zeitpunkt richtig feierte, wollte ich Neues sehen und so beschloss ich das dritte Monate (danach lief das 90 Tage Visum in den USA aus) auf Hawaii zu verbringen.
Am letzten Abend meiner Zeit im Miami Beach machte mir ein Freund das Angebot, dass er ab Jänner mit einem Freund in Südamerika herumreisen wird und das ich sehr gerne dazu stoßen kann. Ich dachte sofort „oh ja das möchte ich machen“, doch da war noch ein weiterer Gedanke „hmm, wie mache ich das mit meinem Koffer?“. Als ich meine Reise aufbrach, dachte ich natürlich ich werde richtig viel Zeug brauchen. Ich meine – verreisen für 2 Monate? Da brauch ich doch sicher auch genug zum Anziehen – am liebsten wollte ich meinen ganzen Kasten mitnehmen. So nahm ich einen riesigen Koffer mit auf meine Reise. Die Südamerika Reise war geplant als Backpacking Trip – wohin also mit dem Koffer? Nach längerem überlegen, kam mir der Gedanke, den Koffer mit der Post heimzuschicken – was ich im Endeffekt auch machte. Alles was mir für die nächsten 3,5 Wochen blieb war ein 24Liter Rucksack und ein Turnbeutel der Sprachorganisation. „Challenge accepted“. Das erste Mal in meinem Leben war ich also nur mit Handgepäck unterwegs. Ich würde sagen, dass dies der erste Shift war, bei dem ich bemerkte, dass ich nicht viel brauche um zu Leben und vor allem um glücklich zu sein. Ganz im Gegenteil. Es fühlte sich soo frei an! Ich habe verstanden, dass man egal wo man auf der Welt ist, überall sein Gewand waschen kann. Dass man dasselbe Kleidungsstück auch öfter anziehen kann. In der Gesellschaft, in der ich groß geworden bin, machte ich mir sehr viele Gedanken darüber, was die anderen denken, wenn ich dasselbe Gewand nochmal am nächsten Tag trage. Ich lebte sehr viel aus einer Angst heraus. Angst vor Verurteilung. Angst nicht dazuzugehören. Angst nicht zu genügen!
Ich sage dir etwas: All diese Angst ist unbegründet! Sie entsteht aus einem Mangel heraus. Aus einem Mangel der fehlenden Liebe. Der fehlenden Liebe zu uns selbst und allen anderen Gegenüber. Wenn wir bedingungslos lieben, dann gibt es solche Ängste nicht. Dann verurteilen wir nicht. Dann sehen wir alles als vollkommen, wir sehen uns als verbunden und als pure Liebe, denn das ist der wahre Ausdruck unseres Seins!
Bis ich zu diesem Gedankenmuster kommen durfte, vergingen ungefähr 3 Jahre. 3 Jahre der Reflektion; der Selbstfindung; der Veränderung. Jeder noch so kleine Schritt brachte mich ein Stückchen näher zu dieser Wahrheit und ich bin immer noch auf meinem Weg. Ich lerne täglich – erfahre täglich neue Erkenntnisse. Bin dankbar über jede Herausforderung, die mir das Leben schenkt.
Nach Südamerika habe ich mich für ein Studium beworben, dass ich im September 2019 startete. Dazwischen wagte ich mich noch auf zwei weitere Solo-Reisen. Ich war unter anderem in Südostasien in den Ländern Thailand, Malaysien, Vietnam und Kambodscha unterwegs, sowie absolvierte ich mein allererstes Yoga Retreat auf Bali. Über all diese Erfahrungen werde ich in weiteren meiner Blogbeiträge berichten :).
Aktuell befinde ich mich in Costa Rica. Ein weiterer wichtiger Transformationspunkt für mich. Anfangs war es als Auslandssemester geplant - mein 4. komplettes Online Semester in Folge. Ich habe schon in meinem 2. Online Semester gemerkt, dass ich die Lust am Studieren verliere. Mir fehlten sozialen Kontakte, der Weg zur Uni und alles war zum Studieren dazu gehört - Party machen, Mittagspause, plaudern, etc. Die enorm schwierige Zeit in der wir uns gerade befinden, brachte mich noch mehr zum Nachdenken und vor allem auch noch mehr zum Fühlen. Ich spüre wieviel Weltschmerz und Angst sich aufmacht. Versuche täglich das positive in der Veränderung zu sehen und bin im Vertrauen, dass dadurch ein wahnsinnig großer Shift und ein Umdenken entstehen wird. Aufgrund meiner Feinfühligkeit und meinem selbst erzeugten Stress aufgrund meines Perfektionismus hatte ich beschlossen, das Studium nach 2 Wochen abzubrechen. Mir war einfach alles zu viel und ich merkte, dass ich Auszeit brauchte - Zeit für mich! Zeit diesen Wahnsinn zu entfliehen und mich Dingen zu zuwenden dir mir Erfüllung bereiten, in dieser schwierigen Zeit. So folgte ich meinem Herzen und nahm bei einem 3,5 wöchigen Retreat im Dschungel von Costa Rica Teil. Nach Abfall all meines Stresses und weitere Reflektion meines Selbsts versank ich in einem Burn Out. Ein Hilferuf meines Systems! Ein Weckruf meines Bewusstseins. Gerade bin ich dabei dieses Burn Out Stück für Stück zu heilen und mehr und mehr meinem Herzen und meiner wahren Berufung zu folgen.... wo auch immer mich das hinführen mag!
Danke dir, dass du dir deine Zeit genommen hast, um den „Startpunkt“ meiner Transformation zu erleben. Ich freue mich sehr, wenn ich dich inspirieren konnte und habe jederzeit ein offenes Ohr für dich! Wenn du Hilfe brauchst aus alten Gedankenmuster rauszukommen, wenn du einfach nur reden möchtest, oder wenn du selbst gerne deine Erfahrungen teilen möchtest, kannst du mir gerne ein Mail schreiben oder mit Anderen im Forum kommunizieren. Meine Vision ist es eine Plattform und Community zu gründen, in der wir uns gegenseitig unterstützen. In der wir uns wieder daran erinnern, wer wir wirklich sind. In der wir unser Licht wieder zum Leuchten bringen! Und denke immer daran: Wir sind alle Einzigartig! Wir sind alle hier um unsere eigenen Lernaufgaben zu leben. Was mir geholfen hat, heißt nicht sofort, dass es auch dir hilft! Trau dich deine Einzigartigkeit zu leben! Mach das was dich von vollen Herzen erfüllt! Verfolge deinen innerlichen Ruf! Du bist so viel mehr als du denkst zu sein!
Danke dass es dich gibt! Du bist so wundervoll! Ganz egal an welchen Punkt du in deinem Leben gerade stehst – es ist genau richtig, so wie es ist!
Ich möchte hier gern noch ein paar Buchempfehlungen mit dir teilen, die mir bei meiner Transformation sehr geholfen haben. Außerdem kann ich dir den Podcast "Happy, Holy, Confident" von Laura Malina Seiler sehr ans Herz legen! Sie war auf jeden Fall ein großer Bestandteil meiner Veränderung!
Eckhart Tolle: Jetzt! - Die Kraft der Gegenwart
Eckhart Tolle: Eine neue Erde
Neale Donald Walsch: Gespräche mit Gott Band 1-3
Mark Manson: Die subtile Kunst des darauf Scheissens
Laura Malina Seiler: Mögest du glücklich sein
Hab einen wundervollen Tag!
Mit ganz viel Liebe und Herz
Deine Kerstin
Comments